Cesar Klein

Unsere Schule trägt seit September 2008 den Namen Cesar-Klein-Schule. An dieser Stelle wollen wir unseren Namensgeber vorstellen:

Cesar Klein (1876-1954)

Cesar Klein war ein bedeutender Künstler seiner Zeit und hinterließ ein äußerst vielseitiges Werk. Er schuf Kunstwerke in diversen Techniken: Aquarell, Pastell, Gouache, Öl, Grafik. Darüber hinaus war er stets im Bereich der angewandten Künste tätig – entwarf Mosaike, Glasfenster, Plakate, Wand- und Deckengemälde, Intarsien, Möbel, Innenausstattungen und Bühnenbilder. Klein kannte das Werk van Goghs, Cézannes und Picassos, er stand in engem Kontakt mit großen Künstlern der Moderne wie Max Pechstein, Ernst Ludwig Kirchner oder Emil Nolde und entwickelte in Auseinandersetzung mit deren Schaffen einen unverkennbar eigenen Stil. Cesar Kleins Kunst ist im Besonderen geprägt von seinem Gespür für den Rhythmus – nicht umsonst begann Bauhausdirektor Gropius einen Brief an Klein mit den Worten „Lieber Rhythmus,…“

Cesar Klein wird am 14. September 1876 in Hamburg geboren. Er schließt eine Ausbildung zum Maler und Lackierer ab und besucht anschließend die Hamburger Kunstgewerbeschule. Nach kurzem Studienaufenthalt in Düsseldorf studiert er an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums Berlin bei Max Seliger.

Bereits 1910 gehört Klein der „Berliner Sezession“ an, die sich vom biederen Akademiestil abwendet, um kurze Zeit später die „Neue Sezession“ mit zu begründen, welche eine erneute Erstarrung der Kunst zu verhindern sucht. Um diese Zeit entstehen Landschaftsgemälde wie der berühmte Zyklus aus der romantisch an der Ostsee gelegenen Künstlerkolonie Ahrenshoop oder Impressionen zweier Reisen nach Norditalien. Impressionistische, kubistische und erste expressionistische Tendenzen sind in den Bildern dieser Jahre wahrnehmbar.

Während des ersten Weltkrieges werden seine freien wie auch die angewandten, vom Expressionismus beeinflussten Werke öffentlich gewürdigt. Durch eine Erkrankung ist Cesar Klein vom Kriegsdienst befreit und kann sich seiner künstlerischen Entwicklung widmen. 1918 ist er Mitbegründer der „Novembergruppe“ und tritt für soziale Veränderungen ein. Kunst und Volk sollen wieder vereinigt werden, so das Ziel der Gruppe.

Von 1919 an ist Klein als Lehrer und später als Professor an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums Berlin tätig, wo er die Klasse für dekorative Malerei leitet. Erfolgreiche Jahre folgen – Klein ist mit freien Werken in fast allen großen Berliner Kunstausstellungen vertreten, er stattet Filme und Bühneninszenierungen aus, übernimmt große Aufträge für Innenausstattungen von öffentlichen Gebäuden und unternimmt Reisen. Im Zuge der Etablierung der Neuen Sachlichkeit ist auch seine Formsprache wieder stärker am Gegenstand orientiert. Als seine Frau 1929 stirbt, leidet er an Depressionen und verarbeitet sein Leid in empfindsamen Gemälden.

Mit der zweiten Heirat 1930 ändert sich Kleins Stil. Figurenkompositionen, abstrahiert in schwingenden Linien und Formen, dominieren nun seine Bilder.

Doch schon bald schlägt sich die Bedrohung durch den Faschismus in seinen Themen und in düsteren Bildstimmungen nieder. Tatsächlich beurlaubt die NSDAP schon 1933 den Künstler von seiner Lehrtätigkeit, er erhält Malverbot. 1935 stattet er eine Inszenierung der „Minna von Barnhelm“ am Hamburger Schauspielhaus aus. Auf dem Bühnenbild stellt er eine Gruppe von dunkelhäutigen Menschen dar, woraufhin ihm auch die Genehmigung zur angewandten künstlerischen Arbeit entzogen wird. Zu guter Letzt wird ihm 1937 seine Professur aberkannt und seine Werke werden auf der Propaganda-Ausstellung „Entartete Kunst“ gezeigt, was einer öffentlichen Bloßstellung gleichkommt. Aufgrund dieser Ereignisse zieht sich Klein 1938 in das beschauliche Pansdorf bei Lübeck zurück.

Das Ende des Nationalsozialismus ist eine persönliche Befreiung für ihn. Er gerät in regelrechten Schaffensrausch und produziert ein eigenwilliges Spätwerk. Starke Farben und Licht halten wieder Einzug in Cesar Kleins Bilderwelt, die Themen vermitteln Hoffnung und Lebensfreude. Zunehmend orientiert er sich auch an der gegenstandslosen Malerei. Am 13.03.1954 stirbt Cesar Klein, 78-jährig, in seinem Haus in Pansdorf.

„Bilder sind Träume, Phantasien die von den Dingen erlösen.“      (Cesar Klein)

Mehr Information zu Cesar Klein findet man auf der Seite des Freundeskreis Cesar Klein