Filmvorführung „Dahin wie ein Schatten“ zum Holocaust-Gedenktag in Ratekau

Ratekau, 12. Januar 2023

Seit dem 1. November 2022 steht auf dem Gelände der Cesar-Klein-Schule Ratekau eine Skulptur. Manch ein Betrachter mag sich vielleicht gefragt haben, was die Botschaft dieses Kunstwerks sein soll. Erste Erklärungen erhält man von der nahen Informationstafel und über einen QR-Code kann man weiteres über das Schicksal des jüdischen Geschwisterpaares Hanna und Hermann Mecklenburg aus Lübeck erfahren, an die das Denkmal erinnern soll.

Anlässlich des Holocaust-Gedenktages wird am Freitag, 27. Januar 2023 – 18.00 Uhr, in der Mensa der Cesar-Klein-Schule Ratekau, der Film „Dahin wie ein Schatten“ gezeigt. Der Film verfolgt u.a. die Entstehungsgeschichte der Skulptur.„Dahin wie ein Schatten“ ist eine im Alten Testament genutzte Metapher für das von Menschen erlittene Leid oder die Vergänglichkeit allen menschlichen Tuns und Lebens – so lautet auch der Titel des Films. Angesichts des unermesslichen Leids, das den Juden während der Herrschaft des Nationalsozialismus widerfahren ist, haben sich Schüler*innen und Lehrer*innen der Cesar-Klein-Schule Ratekau und des Ostseegymnasiums Timmendorfer Strand auf Spurensuche von jüdischen Kindern und Jugendlichen aus ihrer Region begeben, die diese Zeit erlebt haben.

Sie sind dabei u.a. auf das jüdische Geschwisterpaar Hanna und Hermann Mecklenburg gestoßen, die nach Auschwitz deportiert und dort ermordet wurden.In dem Film erzählen vier jüdische Jugendliche aus Lübeck ihre Familiengeschichten, die von den Schüler*innen vor den ehemaligen Wohnhäusern mit Elementen des Darstellenden Spiels inszeniert werden.

Außerdem wird die Geschichte des Lübecker Judentums anhand von Fotos und Aufnahmen in der Synagoge und des jüdischen Friedhofs in Moisling erzählt. Die Kamera begleitet die Schüler*innen auf ihrer Gedenkstättenfahrt ins ehemalige KZ Auschwitz und verfolgt den Entstehungsprozess des Erinnerungsmals im Atelier des Lübecker Künstlers Winni Schaak. Die Schüler*innen setzen sich in Interviews mit der Frage auseinander, wie in der Zukunft, in der es bald keine Zeitzeugen mehr geben wird, weiterhin an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert werden kann und was wir dafür tun können.

Zum Gestaltungsteam gehören: Janina Blohm-Sievers (Theaterpädagogin), Katharina Spuida-Jabbouti (Filmemacherin), Winni Schaak (Skulptor) und das Lehrer*innenteam Andrea Finke-Schaak, Uta Düppe und Günter Knebel.

Der Eintritt ist kostenlos