Theater-Workshop zur Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz und zum Projekt: „Dahin wie ein Schatten“

Am 4./5. September hat der 1. Theater-Workshop mit den Teilnehmer*innen der Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz in den Räumen der Kulturwerft Gollan stattgefunden. Die Schauspielerin und erfahrene Theaterpädagogin Janina Bohm-Sievers hatte ein tolles Programm für die beiden Tage vorbereitet.

Der Vormittag am Samstag stand unter der Überschrift Kennenlernen, Einlassen auf theatrales Spielen und Wahrnehmen von Körper, Raum und Gegenüber. Nach kurzer Eingewöhnungszeit konnten sich alle darauf einlassen. Dazu hat sicher auch die engagierte und zugewandte Art von Janina und die tollen Räumlichkeiten der Gollanwerft beigetragen.

Im zweiten Teil des Tages ging es um die Fortsetzung der Arbeit des 1. Treffens im August mit den Materialien zu den jüdischen Lübecker Familien mit Kindern und Jugendlichen. Dazu wurden die Materialien auf dem Boden verteilt, von den Schüler*innen gesichtet, untersucht und die sie berührendsten Passagen ausgesucht und vorgetragen. Untermalt wurde diese Phase von der Filmmusik aus Schindlers Liste.

Am Sonntag wurde die Arbeit mit den Materialien fortgesetzt. Die Teilnehmer*innen positionierten sich vor großen an den Wänden aufgeklebten Papierbahnen zu Familienstandbildern. Die Schatten der Familienmitglieder wurden auf den Papierwänden aufgemalt. Anschließend wurden diese Familienbilder mit den Materialien – Bilder, Dokumente, Buchauszüge – ergänzt. Anschließend wurden die Personen – Eltern, Kinder, Geschwister – gekennzeichnet, die durch den Holocaust umgekommen sind. Dann ging es um die Fragen nach dem Verlust, den die Familien während der Diskriminierung und Verfolgung durch den Nationalsozialismus erlebt haben – z.B. Haus, Besitz, Freiheit, Meinung, Sicherheit, Freunde, Schule etc.

Zum Schluss hatten die Teilnehmer*innen  die Gelegenheit, ihre Gedanken und Fragen aufzuschreiben, die sie in dem Zusammenhang bewegen. Daraus ergaben sich vielfältig gestaltete Familienbilder zu den Familien Katz, Prenski, Mecklenburg und Mansbacher.

Zum Schluss des Tages haben die Teilnehmer*innen noch Requisiten aus Kaninchendraht, Zeitungspapier und Kleister zu den Familienbildern gebastelt.

Beide Tage endeten jeweils mit einem Blitzlicht, in dem das Erlebte kurz reflektiert wurde. Alle waren sich einig, ein sehr anregendes und spannendes Wochenende in der Kulturwerft Gollan verbracht zu haben.

Fortsetzung folgt …